Schwarzbier – Eine dunkle Spezialität meldet sich zurück

Dunkel, vollmundig, malzbetont. Drei Worte, die charakteristisch sind für Schwarzbier. Seit der Wiedervereinigung wird es wieder öfter getrunken und hat sich mittlerweile in vielen Szenekneipen seinen Platz erobert. Damit meldet sich das Bier in seiner ursprünglichsten Form zurück. Denn erst vor etwa hundert Jahren begann der Siegeszug der hellen Biere. Die Brau- und Mälztechnologie hatte sich bis zu diesem Zeitpunkt so weit entwickelt, dass es möglich war, auch mit hellem, weniger lang gedarrtem Malz ein wohlschmeckendes Bier zu brauen. Davor waren alle Biersorten mehr oder weniger dunkel. In Thüringen ist das Schwarzbierbrauen seit 1543 urkundlich belegt. Noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde überwiegend dunkles Bier gebraut und getrunken. Mit der Verbreitung der helleren Biere, vor allem des Dortmunder und Pilsner Typs, gerieten diese allerdings mehr und mehr in Vergessenheit. Sie wurden zu regionalen Spezialitäten: am Niederrhein und in Düsseldorf das Alt, in Bayern das Dunkel und in Thüringen und Sachsen das Schwarzbier. Vor dem Fall der Mauer war dunkles Bier östlich der Elbe eher ein Nischenprodukt. Doch mit der Wiedervereinigung wurde die alte Brautradition in Ostdeutschland wiederbelebt.

Von Natur aus schwarz – Anders, als die kräftige Farbe vermuten lässt, ist das Schwarzbier kein Starkbier. Hergestellt wird es auf der Grundlage alter, traditionsreicher Rezepturen. Die tiefdunkle Farbe entsteht übrigens ausschließlich durch die Verwendung von dunklen Spezial- oder Röstmalzen. Alles natürlich streng nach dem deutschen Reinheitsgebot.

  • Verbreitung: Bundesweit
  • Biergattung: Vollbier
  • Stammwürze in % : mindestens 11
  • Alkoholgehalt in % vol: ca. 4,8 – 5
  • Bierart: Untergärig
  • Charakteristik: sehr dunkles Bier, vollmundig
  • Trinktemperatur: 8°C