Lasst uns ‘nen Pils trinken gehen! Doch wisst ihr auch, woher das Bier seinen Namen hat? Wohl jeder von euch hat es schon einmal probiert, das Bier, das ursprünglich aus der böhmischen Stadt Pilsen in Tschechien kommt. Pils schmeckt im Allgemeinen bitterer, da es stärker gehopft ist. Wie es dazu kam…?
Damals, ganz früher, als die Omma noch nicht mal in Urommas Bauch gechillt hat (1842), gab es in Pilsen leider nur ganz abscheuliches Bier, sodass es sogar aus Protest öffentlich auf dem Marktplatz ausgeschüttet wurde – fässerweise (eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit)! Diesen ‘Duft’ auf dem Marktplatz kann man sich wohl kaum vorstellen – Freibierbad, Eintritt heute frei! Bleibt zu hoffen, dass es auch warm genug für eine kleine Planscherei war.
Der arme Braumeister, das Gespött aller durstigen Badegäste, wandte sich daraufhin geknickt an einen Braumeister aus Bayern (die können ja doch was!), um sich Hilfe zu holen. Josef Groll aus Vilshofen hatte grade eh nichts besseres zu tun, Bock auf ‘nen Langzeiturlaub im Osten und so packte er seinen veganen Fairtrade-Jutebeutel mit allen Sachen, die man so braucht. Er widmete sich langen Recherchen im dicken Lexikon ‘Deineröhre’, wo er sich Tutorien unter dem Stichwort ‘How to brew your own tasty Pilsette’ anschaute. Das geht nur in kalten und dunklen Kellern und Höhlen, fand er heraus, und braucht eine lange Zeit der Gärung, weswegen die Pilsener Bevölkerung den fremdländischen Braumeister irgendwann vergessen hatte und sich weiter mit dem weniger schmackhaften heimischen Bier begnügte.
Als dann nach einigen Jahren ein bärtiger, langhaariger, dickbäuchiger Typ aus der nächsten Höhle kletterte, dachte man nicht etwa an eine abermalige Auferstehung Jesus, sondern erinnerte sich wieder an den Josef aus Bayern. Er hatte es geschafft: am am 5. Oktober 1842 fabrizierte er das erste Pils nach Pilsener Brauart. Die öffentliche Verkostung in Pilsen am 11. November selbigen Jahres fand großen Anklang bei der Bevölkerung. Und da es damals schon schmeckte, wird es heute noch immer dort vertrieben. Heute allerdings ist die Herstellung durch den technischen Fortschritt um einiges einfacher geworden (der Braumeister sieht ab und zu auch das Tageslicht), sodass auch interessierte Besucher einen Einblick in die spannende Herstellung des Bieres gewinnen können. Und beim Genuss eures nächsten Pils, denkt doch einmal kurz an den guten Josef aus Vilshofen, dem ihr eure Köstlichkeit in der Hand zu verdanken habt. Zum Wohl!